Excerpts from "Der Vogelhändler"

Operetta by M. West and L. Held, set to music by Carl Zeller.


"Grüß' Euch Gott"
Nr. 2 - Adams Entrée / Schmidt-Boelcke recording

Note: The scene as sung in the Schmidt-Boelcke recording has substantial cuts. The remaining parts are a relatively slightly altered version of the original operetta text. However, the alteration from the original "Florian" to "Florio" while retaining the original rhymes on "-an" seems a highly questionable choice.
Tiroler-Chor /
Adam
Grüß' Euch Gott, alle miteinander!
Ich bin g'sund, wieder auf der Wander.
Grüß Euch, grüß Euch, grüß Euch Gott!

Schaut's Euch meine Vögel an,
Laßt mich was verdienen dran
Grüne, gelbe, große, kleine
Aber lauter superfeine
Die sind mehr studiert als Ihr -
Die Dressur hab'n's ja von mir.
Ich gib's herm alle miteinander,
Wie's da sind, Weiber oder Mander
Nur gut zahl'n!
Jetzt sind sie wohl noch still
Doch nur solang ich will;
Denn fang' ich z'locken an,
Pfeift jeder, was er kann!
Paßt nur auf! -
Chor Bravo! Das macht doch nur
Deine Dressur!
Adam Flix, flux, flax, Florio!
Fragt, woher's der Vogel kann.
Daß die Dinger so begreifen
Und die schwersten Jodler pfeifen,
Flix, flux, flax, Florio!
'S Kommt nur auf's Dressieren kann
Flix, flux, flax, Florio!
Und daß man's kann!

So ein Vogel hat
Mucken desperat;
Stellt zu Fleiß sich dumm
Beim Exerzitium
Trotzt er mir zu keck
Trag ich's Futter weg,
'S Wasser fort,
Lass' ihn hocken dort!
Ah, das wirkt!
Wie beim Vogel geht's
Auch beim Mädel stets.
Woll'n sie Euch sekiren,
Nur gleich fest dressieren.
Ich hab noch eine Jede g'richt't
Nur eine Einzige nicht -
eine nicht!
Chor Ah, die Christel!
Adam Wann ich auf Gottes Erden
Alle, alle Vögel fang'.
Fehlt mir just das eine Täuberl,
nach dem ich am meisten verlang.
Und ich muß das Täuberl fangen,
Ich halt's nicht aus, die Qual;
D'rum will ich's heut' versuchen
Zum allerletzten mal!
Und sollt' sie wieder trotzen
Und grad' ihre Raupen ham
Dann pfeif' ich auf alle Vögel
Und schlag' mein' Kraxen z'samm.
Denn dann will ich nichts mehr wissen;
Dann, schnöde Welt, fahr' wohl;
Denn dann werd' ich Kapuziner
Dort wo hinten in Tirol!
Chor Armer Adam, Kapuziner...
Adam ... dort wo hinten in Tirol!

Aber derentwegen nicht verzagen.
Ich weiß, heut' muß es geh'n.

Flix, flux, flax, Florio,
's geht ja ein Tiroler an.
Heute muß der Fang mir glücken
Mein wird sie, trotz allen Tücken.
Flix, flux, flax, Florio,
's geht ja ein Tiroler an.
Flix, flux, flax, Florio!
Chor Flix, flux, flax, Florio!

"Grüß' Euch Gott"
Nr. 2 - Adams Entrée / Marszalek recording

Note: The text as sung in the Franz Marszalek recording is a heavily mutilated version that has scarcely anything to do with the (far superior and more charming) original operetta text.
Tiroler-Chor Grüß' Euch Gott, alle miteinander!
Wir sind da, wieder auf der Wander.
Über Land, über Wies' und Feld,
Geh'n wir durch die ganze Welt.
Überall, sogar in Schwaben,
Woll'n die Leute Vögel haben,
Sind schon da, alle Kraxen voll,
Noch dazu, alle aus Tirol!
Grüß' Euch Gott...
Bauern Wo ist denn der Adam ?
Tiroler Den Adam? Schaut her -
Da ist er ja!
Adam Grüß' Euch Gott -
Chor Alle miteinander!
Adam Wir sind da -
Chor wieder auf der Wander.
Adam Dies' mal gibt's was Wunderbares,
Das Ereignis dieses Jahres!
Die Vogerln, die ich 'bracht hab',
Wißt Ihr, was ich dies' mal g'macht hab?
Jedes singt - das gab's noch nie -
Seine eig'ne Melodie.
Wunderschön, alle durcheinander,
Wird's schon sehn,
Rührt's mir keine ander,
Rührt's mir keine ander,
Laßt's es steh'n!
Ein G'sangel ohne gleichen,
Ein wahres Meisterstück
Zuerst geb ich ein Zeichen,
Dann singen sie zurück:
Eins, zwei, drei ... -
Chor Bravo! Der Adam hat's wieder geschafft!
Adam Flix, flux, flax, Florio!
Gibt's denn sowas anderswo?
Tiere, die so schnell begreifen
Und die schwersten Jodler pfeifen,
Flix, flux, flax, Florio!
Nur die Vogel'n singen so!
Flix, flux, flax, Florian!
Singen macht froh!

Doch das Voger'l weiß,
das erfordert Fleiß.
Nix kommt von allein,
Man muß auch willig sein!
Manchmal sind sie stur,
Und sie plappern nur,
Doch dafür hab ich eine gute Dressur.

Ich nehm's Futter weg,
Ich nehm's Wasser weg,
Und dann merken's gleich:
Es hat keinen Zweck.
Ja, bei Vogerln,
da geht das g'schwind',
Schad, daß die Frau'n
nicht so sind,
Und das weiß jedes Kind.

Bei ei'm Vogerl brauchst nur sagen:
"Bitte sing!" und dann bleibt es nicht stumm.
Bei den Frau'n kannst du dich plagen
und dann halten's dich auch noch für dumm.
Für ein Vogerl brauchst nur pfeifen,
und dann gibt's dir sofort einen Kuß.
Werden die Frau'n denn nie begreifen,
Daß die Liebe erwidert sein muß?
Ja, sogar die Christel,
sticht mich wie a Distel,
Wenn ich sie mit der Rose vergleich'
Macht mich eifersüchtig,
Injuriert mich tüchtig
Weil sie weiß, ich bin weich!
Und ich werde täglich weicher,
Wenn ich nur ihre Nähe spür,
Sie wünscht, ich wäre reicher,
Sie wünscht, ich wäre g'scheiter,
Sie hat recht, das wär' ein Glück:
Dann zöge ich sorgenlos weiter
Und käm niemals hierher zurück!
Doch ich komme immer wieder,
Weil ich sie vielleicht doch einmal hol',
Und wenn nicht, laß ich mich nieder,
Einsam irgendwo in Tirol.
Chor Armer Adam, laßt sich nieder...
Adam ... ich bleib einsam in Tirol!

Das sind alles nur dumme Gedanken,
Denn irgendwie muß es gehn.
Flix, flux, flax, Florio,
Schließlich geht's auch anderswo,
Erst laßt jeder seine Wut aus,
Und am Schluß geht alles gut aus,
Flix, flux, flax, Florio,
Also geht's hier ebenso!
Flix, flux, flax, Florio...
Chor Flix, flux, flax, Florio!


"Wie mein Ahnerl zwanzig Jahr'"
from Nr. 11 - Finale II

Adam Wie mei' Ahnerl zwanzig Jahr'
Und a g'sunder Wildschütz' war
Hat im Mondschein er voll Lust
'S erstemal sein Reserl bußt.
Wie er 's küßt, singt grad im Tal
Wunderschön ein' Nachtigall.
Seit der Zeit haben Tag und Nacht
Die Zwei sich oft gedacht:

Noch einmal, noch einmal, noch einmal,
Sing nur, sing, Nachtigall!
Noch einmal, noch einmal, noch einmal,
Wie du g'sungen hast im Tal!

Wie mei' Ahnerl siebzig Jahr'
Und ein alter Kraut'rer war,
Schaut er einmal, so am Bach,
D' längste Zeit ein Dirndl nach;
Hat dann g'seufzt: Oh mein, oh mein,
Wo mag jetzt wohl 's Reserl sein?
Hat dann g'juchz't so wie als Bua
Und gesungen still dazu:

Noch einmal, ...

Fritz Wunderlich Discography